Inklusion als Pfadwechsel

Behinderungen haften nicht per se einer Person an. Persönliche Einschränkungen werden meistens erst zur Behinderung durch Barrieren in der Umwelt. Leitidee unserer Politik für Menschen mit Behinderungen, ist die inklusive Gesellschaft. Menschen mit und ohne Behinderungen sollen zusammen spielen, lernen, leben, arbeiten und wohnen. In allen Bereichen des Lebens sollen Menschen mit Behinderungen selbstverständlich dazugehören, sie sollen selbstbestimmt leben können.

Wie aber schaffen wir eine Gesellschaft, in der Inklusion selbstverständlich ist? Darüber haben wir mit MdB Kerstin Tack, der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen der SPD-Bundestagsfraktion im Rahmen der Denkfabrik gesprochen.

Entscheidend ist für Kerstin Tack, dass wir Inklusion als Weiterentwicklung der Intergrationsdebatte verstehen. Für sie ist klar, dass Inklusion nicht Assimilation an bestehende gesellschaftliche Systeme bedeuten darf, sondern Inklusion zu erreichen heißt am Ende, dass bestehende gesellschaftliche Strukturen sich verändern müssen. Vielfalt und Teilhabe – diese Leitbegriffe betonen den Anspruch auf volle Integration in unsere Gesellschaft.

Die Bundesregierung hat gerade die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) beschlossen. Die geplanten Neuerungen orientieren sich an der UN-Behindertenrechtskonvention. Sie werden die gleichberechtigte Teilhabe der rund zehn Millionen Menschen mit Handicap am gesellschaftlichen Leben in Deutschland weiter voranbringen.

Durch die geplanten Änderungen wird die Vielfalt der Kommunikationsformen gestärkt, die Menschen mit Behinderungen nutzen. Dabei wird eine neu einzurichtende Bundesfachstelle für Barrierefreiheit die Verwaltung, die Wirtschaft sowie die Zivilgesellschaft bei Fragen zum Abbau von Barrieren beraten und unterstützen. Die Wirksamkeit des BGG soll durch eine neue, bei der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung angesiedelten, Schlichtungsstelle erhöht werden. Sie soll es Menschen mit Behinderungen ermöglichen, ihre Rechte niederschwellig und zunächst außergerichtlich einzufordern.

Wir bedanken uns bei Kerstin für diesen interessanten Stammtisch.